Achtung, nicht verpassen: ADDITC im November in Dresden
Faserbasierte Hochleistungswerkstoffe, Leichtbaumaterialien und intelligente Fasern: In Textilinstituten und Unternehmen entwickelte HighTech-Materialien und -Strukturen bieten Zukunftschancen für Mittelständler in vielen Anwendungsbereichen. Ein Gipfeltreffen von Textilforschern und Industrieexperten will Ende November in Dresden dafür frische Impulse geben – und so manchen Firmenchef oder Entwicklungsleiter zum Staunen bringen.
Auf der Aachen-Dresden-Denkendorf International Textile Conference werden Forschungs- und Entwicklungsresultate vorgestellt, deren Transfer in die industrielle Anwendung ansteht, zudem marktrelevante Entwicklungstrends aufgezeigt: So erschließt etwa der zunehmende Einsatz maßgeschneiderter Kohlenstofffasern wie sie am Institut für Textilmaschinen und Textile Hochleistungswerkstofftechnik (ITM) der TU Dresden produziert werden können völlig neue Perspektiven für Hightech-Produkte im Leichtbau-Bereich. Prof. Hubert Jäger von der TU Dresden, der auf der Konferenz Stellenwert und Zukunftschancen von Faserverbundwerkstoffen im hybriden Leichtbau analysiert, sagt beispielsweise bionischen Composite-Strukturen sowie hybriden Matrixmaterialien eine große Zukunft voraus.
Dr. Rudolf Hufenus von der Eidgenössischen Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (Empa) kommt mit Flüssig-Kern-Fasern in die Elbestadt. Sie gestatten eine signifikant bessere Dämpfung von Verbundwerkstoffen und ermöglichen künftig die Steigerung des Dämpfungsfaktors von Leichtbaustrukturen. In Dresden will Andy Schuffenhauer von der auf wasserstrahlverfestigte Vliesstoffe spezialisierten Norafin Industries im sächsischen Mildenau ein Sortiment besonders leichter, wieder einsetzbarer Stoffe etwa zur Isolation, Dämmung oder Abschirmung von Leichtbauteilen vorstellen. Gegenüber anderen Materialien weisen sie erhöhten Wärmeschutz bei gleicher Wärmebeanspruchung auf.
Dr. Heinrich Sommer, Projektmanager Composites beim Vliesstoffhersteller Sandler AG, präsentiert vor erwartet 700 Teilnehmern neue Materialien für Leichtbauanwendungen im Transportwesen: kompakte Vliesstoffe, die mit Deckschichten aus Glas- und Carbonfasern ohne Klebstoff zu Sandwichkonstruktionen geformt werden. Zusätzlich informiert er über Feinstfaservliese, die sich besonders als Matrix für thermoplastische Composites eignen und Produktivitätssprünge bei deren Herstellung ermöglichen sollen. Einblick in ein innovatives technologisches Baukastensystem zum effizienten Ablegen von Carbon- und Glasfasern in der Compositefertigung vermittelt Wilhelm Rupertsberger, Leiter des Kompetenz Center Kunststoff beim oberösterreichischen Sondermaschinenbauer Fill. Seine Praxisbeispiele stammen aus der Produktion von Windrotorblättern, Automobil- und Flugzeugteilen sowie Snowboards und Ski.