Verbesserung der UV-Stabilität von Aramidgeweben
Mit günstigen Ausgangsmaterialien, die problemlos auf bereits vorhandene Textilmaschinen "laufen", lassen sich Aramide besser einfärben bzw. mit UV-Absorbern versehen. Das sind die wesentlichen Botschaften des IGF-Forschungsprojekts "UV-beständige Aramide" am DTNW in Krefeld. Dort wurde die Ausrüstung von Aramiden mit Polyvinylamin untersucht, um auf diesem Weg deren Färbbarkeit zu verbessern sowie deren einfache Modifikation mit UV-Absorbern zu ermöglichen. Beide Mankosituationen haben bisher die Aramidverwendung erschwert. Folgende wurden erzielt:
Für verschiedene Textilien (Gewebe, Gurte, Garne) aus meta- und para-Aramiden (Nomex®, Kevlar®, Twaron®) konnten erfolgreich Bedingungen identifiziert werden, die eine Ausrüstung von Aramiden mit Polyvinylamin unter industrierelevanten Bedingungen und minimaler Beeinflussung der Reißkraft ermöglichen. Die Ausrüstung kann z.B. durch einen Tauchprozess mit anschließendem thermischen Fixieren (180 °C, 2 min) erfolgen. Ferner kann die Polyvinylaminausrüstung als Anker für Reaktivfarbstoffe dienen. Sie wirkt sich somit positiv auf die Färbung mit anionischen Direktfarbstoffen aus. Die Ausrüstung selbst und die Färbungen sind waschstabil, weisen allerdings bisher nur eine limitierte Reibebeständigkeit im Martindale-Test auf. Ein positiver Aspekt ist die Tatsache, dass die Beschichtung den Nähprozess übersteht, was durch Färbungen von entsprechend ausgerüstetem Garn nachgewiesen werden konnte. Desweiteren führte die Beschichtung von Aramiden mit UV-Absorbern in verschiedenen Systemen zu einer verbesserten UV-Stabilität der Textilien, z.B. für Aramidgarne (Kevlar® und Twaron®) und -gewebe (Kevlar® und Nomex®). Die erzielten Verbesserungen zeigen erstmals, dass eine Oberflächenbeschichtung mit UV-Absorbern auf Aramiden einen vielversprechenden Ausgangspunkt für weitere Optimierungsstudien darstellen.