Simultanbestimmung von u. a. von Indikatorkeimen in Prozesswässern
Krefelder Forscher vermelden die Entwicklung eines Schnelltests zur Ermittlung der Gesamtkeimzahl und relevanter Indikatororganismen, den Wäschreibetriebe auf effiziente Weise selbst zur Eigenkontrolle einsetzen können. Die Methodik ermöglicht eine Bewertung des mikrobiologischen Zustands von Prozesswasserproben innerhalb von ca. zwei ((bisher oft 48) Stunden.
Die Aufbereitung von Textilien aus hygienisch anspruchsvollen Bereichen unterliegt stringenten Anforderungen an die Hygiene, zu deren Sicherstellung entsprechende Qualitätsmanagementsysteme angewendet werden. Diese erfordern eine kontinuierliche Überwachung und Dokumentation des Hygienestatus. Regelmäßigen innerbetrieblichen Eigenkontrollen kommt hierbei eine zentrale Bedeutung zu. Auch bestimmte Prozesswässer müssen mikrobiologischen Grenzwerten für Gesamtkeimzahl und definierten Indikatororganismen entsprechen. Die Untersuchung von Prozesswässern erfolgt derzeit mittels klassischer mikrobiologischer Methoden und erfordert ein externes mikrobiologisches Labor sowie einen Zeitaufwand von mindestens zwei Tagen. Hieraus resultieren hohe Kosten.
Das am wfk Cleaning Technology Institute mit IGF-Mitteln vom Bundeswirtschaftsministerium entstandene Schnelltestsystem basiert auf einem Testträger mit drei Testfeldern, auf denen durch Beschichtung mit einem Lektin bzw. mit Antikörpern auf Basis einer kovalenten Bindung sowohl unspezifisch alle enthaltenen Mikroorganismenzellen als auch selektiv Indikatororganismen immobilisiert werden. Der Fluoreszenznachweis der gebundenen Mikroorganismen erfolgt durch Markierung der Zellen mit Konjugaten von Quantum Dots (Emission 610 nm, rot), die entweder mit dem Lektin oder mit den jeweiligen Antikörpern gegen E. coli oder Enterococcus kovalent gekoppelt sind und zu einer intensiv roten Fluoreszenz der Zielzellen führen. Durch Koinkubation mit SYTOX green weisen nicht vermehrungsfähige tote Zellen eine Fluoreszenz im hypsochromen, blauverschobenen Bereich mit einer intensiven grünen Emission (523 nm) auf.